Die Kraft des Einfachen
Das neue Ferdinandeum zeigt sich einfach aber kraftvoll. Fast schon skulptural, wie aus einem leicht erfarbenen Stein gehauen, fügt sich das neue Passstück wie selbstverständlich in die freigestellte Struktur des Landesmuseums ein. Die in Beton gegossene Erweiterung nimmt die Struktur des symmetrischen Bauwerks auf und bildet die horizontale Gliederung der klassizistischen Bestandsfassaden in subtiler, abstrakter Form wieder ab. Die Natursteingewände und Gesimse werden bei den neuen Fassaden aufgenommen und durch dezent scharrierte und gespitzte Betonoberflächen, im spannungsvollen Wechsel mit schalglatten Elementen, umgesetzt. Ergänzt wird die äußere Erscheinung durch einzelne, mit schlanken Stahlprofilen in dunklem Eisenglimmer gerahmten, Glasflächen. Den vertikalen Abschluss bildet eine gläserne, in der Nacht weit in den Stadtraum leuchtende, Laterne. Sie wird der gesellschaftliche Botschafter des neuen Tiroler Landesmuseums und Ort vieler wichtiger Veranstaltungen werden. Das Innere des neuen Landesmuseums ist geprägt von gesägten Massivholzböden und hoch beanspruchbaren, geschliffenen Hartbetonböden. Die Wand- und Deckenflächen sind in hellen, kreideweiß gespachtelten Kalkputzflächen gehalten und werden durch Raumteilungen und Einbauten in Holz sowie Glastrennwandsystemen ergänzt.