© Bruno Klomfar

Im Herzen von Dornbirn bildet eine Ansammlung unterschiedlicher Ausbildungs- und Betreuungstypen für Kinder und Jugendliche von 4 – 18 Jahren einen veritablen Schulbezirk. Sonderpädagogik wird in Dornbirn integriert angeboten, dennoch wurde für schwerstbehinderte Kinder wiederum ein eigenes Gebäude realisiert, welches das baufällige, in seiner Grundstruktur längst veraltete, ersetzt. Eine kleine Turnhalle, Ende des 19. Jahrhunderts errichtet, bildet den markanten Eckpunkt des Schulquartiers. Der Neubau spielt dieses Gebäude frei und reagiert in Bezug auf Straßenflucht und räumlicher Anbindung auf das historische Gegenüber. Zur angrenzenden Volksschule wird ebenfalls eine Hofsituation geschaffen, die eine schlüssige räumliche Überleitung zur westseitigen Mittelschule herstellt.
Kompakt sind die Klassen- und Gruppenräume auf drei Obergeschossen um einen zentralen Innenhof gruppiert. Die umlaufenden Erschließungsflächen sind lichtdurchflutete, großzügig dimensionierte Bewegungs- und Spielflächen und ermöglichen mit ihren nahezu raumhohen Öffnungen wertvolle Aus- und Durchblicke.  Auch in den Gruppenräumen rückt die Umgebung durch große Fensterrahmen als Stadt- und Naturraum ins Blickfeld. Der Lichthof mündet im Erdgeschoss in einen überdachten Pausenhof und liefert selbst dem im Untergeschoß eingeschobenen Turnsaal genügend Licht über den zusätzlichen Einschnitt der geschickt angeordneten Fluchttreppe.
Dem feinen, akkurat geschalten Sichtbeton wird im Inneren ein Wechselspiel von Verkleidungen in Birkensperrholz und Farbflächen entgegengehalten. Grün, Symbolfarbe des Lebens, zieht sich in subtil abgestimmten Nuancen auf Boden und Wänden durchs Gebäude, bringt Räume zum Leuchten und verändert sich je nach Himmelsrichtung und Belichtung. Farbakzente setzen Möbel in Rot und Orange, im Bereich der Aula und des Konferenzzimmers signalisiert der rote Linolboden Rückzug und Kommunikation. Ein weicher, steiniger Weißton neutralisiert das Ambiente in den Sonderräumen.
Die energetische Performance liegt auf Spitzenniveau, kontrollierte Be- und Entlüftung, die Kompaktheit des Baukörpers und die Qualität der eingesetzten Materialien garantieren optimale Werte. Proportionen, Licht- und Blickführung, Farbkonzept und Ausbaustandard bilden ein stimmiges, räumliches Ganzes, welches die Welt der schwerstbehinderten Kinder und Jugendlichen zumindest ein Stück weit harmonisiert und ordnet und dennoch inspiriert.

Marina Hämmerle

© Bruno Klomfar
© Bruno Klomfar
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Sonderpädagogisches Zentrum
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